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Auswahlkriterien für Lehrer*innen
Unter “Lehrerinnen und Lehrer” stellen wir Menschen vor, die anderen Menschen Unterstützung und Begleitung auf dem Weg zu mehr innerer Stille und innerem Frieden anbieten. Das können ausgebildete Meditationslehrerinnen und -lehrer sein oder auch spirituelle und religiöse Autoritäten. Diese müssen irgendeine Form der Einzel- oder Gruppenbegleitung anbieten und für die Menschen zugänglich sein.
Auswahl nach Lehrort
Wir haben uns auf Lehrerinnen und Lehrer beschränkt, die im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) lehren. Darunter sind auch englisch- oder anderssprachige vertreten. Unter ihnen sind auch welche mit Wohnsitz außerhalb der genannten drei Länder vertreten, sofern sie im deutschsprachigen Raum aktiv sind (z.B. regelmäßig zu Veranstaltungen nach Deutschland kommen).
Auswahl nach Kategorien
Wir haben die Lehrenden nach folgenden Kategorien unterschieden:
- Unter “Meditation” finden sich Lehrerinnen und Lehrer, die aufgrund ihrer Meditationspraxis und/oder -ausbildung andere Menschen mit Hilfe konkreter Anleitungen und Übungen unterstützen, innerlich still zu werden.
- Spirituelle oder religiöse Autoritäten, die neben der Vermittlung von Methoden der Meditation und Kontemplation auch eine spirituelle Lehre vermitteln, finden sich unter “Spiritualität”. Um eine Abgrenzung zwischen spirituellen Lehrerinnen bzw. Lehrern und all den vielen Lehrenden aus den Bereichen Meditation, Therapie, Yoga etc. (die sich auch mit Spiritualität auseinandersetzen) vorzunehmen, haben wir Letztere nur in diese Kategorie mit aufgenommen, wenn sie auch schwerpunktmäßig als spirituell Lehrende auftreten und wirken.
- In der Kategorie “Tai Chi / Qi Gong” finden sich Lehrende, die mithilfe asiatischer Bewegungssysteme Entspannung und Meditation fördern. Lehrende mit dem Schwerpunkt auf den (äußeren) Kampfkunst-Aspekt finden keine Aufnahme in dem Verzeichnis. Dies liegt an dem Umstand, dass wir für die Mission des Portals eine Grenze zwischen Meditation und “Sport” ziehen wollten.
- Unter “Yoga” finden sich Lehrerinnen und Lehrer, die neben dem körperlichen Aspekt vor allem auch den spirituellen Aspekt sowie den Bezug zur inneren Stille betonen. Spielen diese eine untergeordnete Rolle, so finden sie – aufgrund der Notwendigkeit, zwischen Meditation und reinen Körperübungen zu unterscheiden – keine Aufnahme im Verzeichnis.
- „Achtsamkeit/MBSR“ stellt Lehrende vor, die sich der Achtsamkeitspraxis widmen. MBSR ist dabei die Abkürzung für Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (“Mindfulness-Bases Stress Reduction”), ein Ansatz, der in den späten 1970er Jahren von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde.
- Die Kategorie “Sonstige” umfasst alle Lehrenden, die nicht in eine der anderen Kategorien passten und dennoch Menschen auf ihrem Weg in die innere Stille unterstützen.
Da innere Stille meist nur zu finden ist, wenn wir uns zuvor mit dem inneren Lärm in Form von Gedanken und Gefühle auseinandersetzen, müssten wir auch Therapeuten mit aufnehmen, die auf der psychologischen Ebene arbeiten. Da das Portal seinen Fokus auf die Kultivierung der Stille legt (und nicht auf die Heilung von Lärm), haben wir uns gegen die Aufnahme von Psychotherapeuten und Heilern entschieden. Die Grenze, die wir für das Verzeichnis der Lehrenden gezogen haben, verläuft somit zwischen Angeboten zur Kultivierung von (innerer) Stille auf der einen Seite und Wellness, Gymnastik, Kampfsport und Therapie auf der anderen Seite.
Warum finden sich manche Lehrerinnen und Lehrer unter mehreren Kategorien?
Da die Kategorien nicht trennscharf sind und sich manche Lehrenden nicht einer Kategorie eindeutig zuweisen lassen, finden diese sich teilweise unter mehreren (maximal drei) Kategorien wieder.
Warum werden manche Lehrerinnen und Lehrer ausführlicher vorgestellt?
Aufgrund der Menge der Informationen konnten wir zum Start des Portals nicht alle Lehrerinnen und Lehrer ausführlich vorstellen. Die Einträge werden aber nach und nach ergänzt. Als “Premium-Einträge” gekennzeichnete Portraits haben Detailseiten und sind ausführlicher. “Basis-Einträge” enthalten allein das Bild und die Kontaktdaten. “Lehrer”-Einträge sind kostenpflichtig, da wir die Kosten für den Betrieb des Portals in weiten Teilen darüber finanzieren.
Wenn Sie an einem kostenpflichtigen Basis- oder Premium-Eintrag interessiert sind, kontaktieren Sie uns bitte unter info@1000-Orte-der-Stille.de. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot.
Was haben Spiritualität und Religion mit Stille zu tun?
Für Menschen, die sich bisher wenig mit Spiritualität auseinandergesetzt haben, finden sich im Folgenden ergänzende Erläuterungen zum generellen Zusammenhang zwischen Spiritualität und Stille. Und damit auch zur Begründung, warum im Verzeichnis der Lehrerinnen und Lehrer dieser Bereich seinen Platz findet.
Innere Stille ist mehr als die Abwesenheit von äußerem Lärm und auch mehr als die Abwesenheit von innerem Lärm in Form von negativen Gedanken und Gefühlen. Folgen wir den Aussagen der Autoritäten nahezu aller spirituellen Traditionen, so liegt Stille am Kern dessen, was wir in unserem tiefsten Inneren sind. Entsprechend spielen Meditation, Kontemplation und die Versenkung in Stille im Kern aller Religionen eine zentrale Rolle. Stille ist das Tor zur Wahrheit ebenso wie zu Gott wie zu unserem wahren Wesenskern. Und entsprechend finden wir unter den Lehrerinnen und Lehrern der Stille gerade auch Lehrende aus Spiritualität und Religion.
Unter den Lehrenden gibt es unterschiedliche Reife- und Verwirklichungsgrade: Von frisch “Erwachten” bis hin zu spirituellen Meistern und Meisterinnen mit einer Lehrtätigkeit über mehrere Jahrzehnte. Eine Bewertung und Hierarchisierung kann unsererseits nicht erfolgen.
Lehrerinnen und Lehrer der Stille kommen heute aus nahezu allen religiösen Traditionen:
- Für “Christliche Mystiker” ist Gott weder in der Bibel zu finden noch ist ihm durch einfaches Ausüben von Ritualen näherzukommen. Mystiker sind sich Gottes unmittelbarer Gegenwart bewusst und folgen einer Praxis, die auf eine bereits im diesseitigen Leben erfahrbare Einswerdung (unio mystica) mit Gott zielt. Ziel des mystischen Weges ist die „Verwandlung in Gott“. Bekannte Christliche Mystiker und Mystikerinnen der Vergangenheit waren u.a. Johannes Tauler, Heinrich Seuse, Meister Eckhart, Theresa von Avila und Mechthild von Magdeburg. Kontemplation und Stille spielen für sie eine wesentliche Bedeutung, um zur Gotteserkenntnis zu gelangen.
- “Zen-Lehrer” sind Lehrer des Buddhismus, die besonderen Wert auf Meditation legen. Diese dient dem höchsten Ziel im Buddhismus: dem Erwachen zum gegenwärtigen Augenblick und dem Erkennen seines wahren Selbst. Wie die Christlichen Mystiker sind auch Zen-Lehrer mehr an der unmittelbaren, direkten Erfahrung interessiert, als an Konzepten über Gott, über Buddha, über Erleuchtung. Bekannte Zen-Meister der Vergangenheit sind u.a. Bodhidharma, Dogen, Myoan Eisai, Bankei Eitaku, Huangbo Xiyun und Huineng.
- So wie die Christliche Mystik den esoterische Kern des Christentums repräsentiert und Zen in gewisser Weise den Kern des Buddhismus, so bildet der Sufismus den mystischen Kern des islamischen Glaubens. “Sufi-Lehrer” sind Lehrer und Lehrerinnen des Islams, die das Ziel verfolgen, mit Gott im irdischen Leben eins zu werden. Tägliche regelmäßige Meditation („Gedenken an Gott“) und geistliche Übungen (Chalwa) dienen diesem Ziel. Dabei wird Gott bzw. die Wahrheit als „der Geliebte“ erfahren. Bekannte Sufi-Meister waren unter anderem: Uwais al-Qarani, Hasan al-Basri, Rabia al-Adawiyya, al-Ghazali, Ibn Arabi.
- Lehrerinnen und Lehrer des “Advaita” sind Lehrende, die in der Tradition der indischen Philosophie der Nicht-Zweiheit lehren. Das Ziel der Lehre ist die Erkenntnis des absoluten Seins und der Einheit von göttlicher Weltseele und individueller Seele. Die Bedeutung von Anstrengungen wie Meditation, um den ruhelosen Geist durch Selbsterforschung und Hingabe vorzubereiten, wird zum Teil unterschiedlich beurteilt. Bekannte Autoritäten des Advaita waren Shankara, Ramakrishna, Swami Vivekananda, Ramana Maharshi, Nisargadatta Maharaj und Sri Poonjaji.
- Die Kabbala ist die mystische Tradition des Judentums. Auch in ihr geht es darum, über das gewohnte Alltags-Ich hinauszugehen und dessen Beschränkungen zu transzendieren. Kabbalistische Erfahrung hebt die Grenze zwischen Subjekt und Objekt auf und ermöglicht die Erfahrung der All-Einheit. Bekannte Kabballisten waren unter anderem Josef ben Abraham Josel Gikatilla, Mose ben Samuel de Leon, Mosche de Leon, Yehuda Ashlag und Baruch HaLevi Ashlag.
- Viele spirituelle Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich heute nicht schwerpunktmäßig einer bestimmten religiösen oder spirituellen Traditionen verpflichtet. Sie fühlen sich verschiedenen spirituellen Lehren verbunden und verbinden diese auf ihre eigene Weise miteinander. Einer der ersten “modernen” Lehrer jenseits aller spirituellen Traditionen war der “Weltenlehrer” Jiddu Krishnamurti.
- Auch die Ziele des Tantras ebenso wie das des Yogas sind die Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit. In beiden Traditionen spielen die Meditation und die Stille eine bedeutsame Rolle. Auch gibt es aus beiden Traditionen hervorragende, berühmte Lehrer (wie beispielsweise Paramahansa Yogananda als Vertreter des integralen Yogas und Gendün Chöpel als Vertreter des buddhistischen Tantrismus).