Haus der Stille – Städtisches Klinikum Dresden / Standort Friedrichstadt
Im Jahr 2010 ist aus einer früheren Aufbahrungshalle des Klinikums ein Ort für Seelsorge, Abschiednahme und Rückzug aus der Hektik des Alltags geschaffen worden, der in dieser Form für ein städtisches Klinikum einmalig ist. Bedürftige finden hier einen Platz, an dem sie sich, entsprechend ihrer inneren Haltung, der eigenen Religiosität oder auch ohne Konfession, wahrnehmen und Kraft schöpfen können. Die baulichen und gestalterischen Lösungen dafür hat eine Projektgruppe des Klinikums gemeinsam mit der Dresdner Architektenpartnerschaft Schubert/Horst erarbeitet.
Der Besucher betritt das Gebäude vom Garten aus über eine Terrasse mit Treppenaufzug. Von dort gelangt er in den Wandelgang. Mit ihm wird, dem Beispiel eines „Kreuzgangs“ folgend, die Kapelle, der eigentliche Raum der Stille, aus dem umschließenden Gebäude herausgehoben. Sie bildet den Mittelpunkt und ist ein sakraler Ort ohne spezielle konfessionelle Ausrichtung. Um diesen Raum herum ordnen sich Seelsorge, Gesprächsräume, Garten der Stille und Abschiednahme.
Das Haus der Stille ist im Jahr 2012 mit dem Erlweinpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet worden.
„Mit einfachen, aber sehr präzise eingesetzten architektonischen Eingriffen, wird ein Haus schlichter Schönheit mit einer ganz besonderen Stimmung geschaffen (…). Mittelpunkt und gestalterischer Höhepunkt im Haus der Stille ist der ‚Raum der Stille‘, dem zeitgenössische noble Hinzufügungen wie eine umlaufende dunkle Holzbank, ein helles Oberlicht, ein schlichter Terrazzoboden und eine vielfach subtil durchlöcherte und damit lichtdurchlässig wirkende Holztür eine angemessene Feierlichkeit verleihen“, begründete Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup die Jury-Entscheidung.
Das Haus der Stille (Haus U) steht Mitarbeitenden, Patienten und allen interessierten Besuchern offen.